Kommen wir direkt auf den Punkt: Es gibt keinen Heizlüfter Energieklasse A++. Genauer gesagt gibt es bei Heizlüftern überhaupt keine Energieklassen. Die gibt es nur bei Klimageräten. Warum das so ist und worauf du bei einem Heizlüfter anstatt der Energieklasse achten solltest, erfährst du in diesem Artikel.
Seit Anfang 2000 werden verschiedene Produkte in Energieeffizienzklassen eingeordnet. Damals legte man das amerikanische Schulnotensystem zugrunde und entschied sich für eine Einteilung zwischen den Buchstaben A und G. A für den niedrigsten Energieverbrauch, G steht für den höchsten. Zudem sind die Klassen farblich gekennzeichnet. So ist zum Beispiel die Energieklasse A (einschließlich A+, A++ und A+++) dunkelgrün gekennzeichnet.
Zweck der Klassifizierung war und ist es, die Verbraucher zum Kauf energieeffizienter Geräte zu bewegen. Der größte Nachteil besteht jedoch darin, dass die Klassifizierung von Geräten oft vom Hersteller vorgenommen wird und unabhängige Organisationen wie der TÜV keine Tests durchführen. In Deutschland gibt die Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung (EnVKV) vor, für welche Produkte es diese Energieklassen gibt. Dazu zählen zum Beispiel Kühlschränke und Gefriergeräte, Waschmaschinen und Wäschetrockner und auch Geschirrspüler.
Warum gibt es keinen Heizlüfter Energieklasse A++?
Schauen wir uns mal eine Waschmaschine an: Hier kann man die Effizienz der Maschine daran festmachen, wie viel Liter Wasser und wie viel Kilowattstunden Energie (Strom) ein Waschgang verbraucht. Auf dem Energielabel wird dann ein Durchschnittswert für den Verbrauch angegeben, z.B. 35 kWh / 100 Waschgänge, zudem aber auch Angaben über Betriebsdauer, Wasserverbrauch, Schleuderleistung und sogar den Geräuschpegel.
Bei Geräten, die zum Heizen verwendet werden, ist das Ganze etwas anders. Wenn man einen Elektrogrill, einen Fön, einen Radiator und einen Heizlüfter miteinander vergleicht, die alle eine Heizleistung von 2000W haben, erzeugen diese Geräte auch alle gleich viel Wärme. Ein Heizlüfter und ein Fön verteilen diesen nur schneller, als ein Elektrogrill und ein Radiator, der Radiator hat außerdem eine eher puffernde Wirkung. Das bedeutet, er heizt also noch länger nach, auch wenn die Energieversorgung bereits unterbrochen wurde. Zudem sind Fön und Elektrogrill für diesen Zweck nicht vorgesehen und dienen in diesem Beispiel nur, um das Thema verständlicher zu machen.
Vergleicht man mit diesem Wissen jetzt mehrere Heizlüfter mit einer Leistung von 2000W, die also alle gleich viel Wärme erzeugen, ergeben sich folgende Auswahlkriterien für einen guten Heizlüfter:
- Wie genau lässt sich die Temperatur einstellen?
- Sind wichtige Schutzmechanismen verbaut: Überhitzungsschutz und Umkippschutz?
- Wie warm/heiß wird das Geräte bei längerem Betrieb?
- Wie stark und wie laut ist das Gebläse?
Folgt man dieser Logik ergibt sich auch das Fazit, dass die Herstellerangaben über die Raumgröße meist nicht der Realität entsprechen können. In dem von uns durchgeführten Heizlüfter Test sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass alle getesteten 2000W Heizlüfter die Luft in einem kleinen Raum in ungefähr 5 Minuten und einen großen Raum in rund 15 Minuten von 14°C auf 20°C erwärmen. Der kleine Raum war in diesem Test 6 Quadratmeter groß und hatte eine Deckenhöhe von 2,5 Metern, der große Raum war 25 Quadratmeter groß, auch mit einer Deckenhöhe von 2,5 Metern.
Produkt Info |
Einhell Elektro-Heizer EH 2000 Heizlüfter - 2000WProduktbeschreibung öffnen |
Clatronic HL 3761 Heizlüfter - 2 Stufen - 1000 Watt & 2000 WattProduktbeschreibung öffnen |
Brandson 303124 Keramik-Heizlüfter inkl. IR-Fernbedienung 2000WProduktbeschreibung öffnen |
---|---|---|---|
Preis | 57,99€ | 19,70€ | 36,99€ |
Fazit | Dicker langlebiger Glühdraht, Gut verarbeitet, Keine Geruchsbildung, Langes Kabel, Lauter Ventilator, Temperatur nur schlecht einstellbar | Angenehme Lautstärke, Billige Materialien, Durchgehend leichte Geruchsbildung, Schwacher Lüfter, Temperatur nur schlecht einstellbar | Angenehme Lautstärke, Geruchsbildung in den ersten Betriebsstunden, Gut verarbeitet, Sehr kurzes Anschlusskabel, Temperaturregelung funktioniert nicht korrekt |
Bewertung | |||
Maximale Raumgröße | Keine Angabe | 30m² | 30m² |
Lautstärke (in Betrieb) | Keine Angabe | bis zu 47.5dBA | bis zu 47.5dBA |
Leistung | Stufe 1: 650W, Stufe 2: 1300W, Stufe 3: 2000W | Stufe 1: 1000W, Stufe 2: 2000W | Stufe 1: 1000W, Stufe 2: 2000W |
Stand-by Verbrauch | 0W | 0W | 2,3W |
Verbrauch (max) | 2000W | 2000W | 2000W |
Material | Kunststoff, Metall | Keine Angabe | Keramik, Kunststoff (ABS) |
Farben | Grau | Silber | Gold, Grau, Schwarz-weiß, Silber |
Schwenkend (oszillierend) | Nein | Nein | Ja |
Digitales Display | Nein | Nein | Ja |
Temperaturregler | Ja | Ja, mechanisch | Regelbar von 10°C bis 35°C |
Überhitzungsschutz | Ja | Ja | Ja |
Umkippschutz | Keine Angabe | Ja | Ja |
Timerfunktion | Nein | Nein | Ja |
Staubfilter | Nein | Nein | Ja |
Zertifizierungen | Keine Angabe | GS | GS |
Preis | 57,99€ | 19,70€ | 36,99€ |
Produkt kaufen | Produkt kaufen | Produkt kaufen |
Wie kann man effizienter als mit einem Heizlüfter heizen?
Vergleicht man die aktuellen Strompreise (Stand Februar 2023) mit den Gaspreisen, lohnt es sich nicht, den Heizkörper aus- und den Heizlüfter oder eine andere elektrische Heizung einzuschalten. Dazu müsste sich im deutschen Stromnetz einiges ändern.
Es lohnt sich aber, die Gas-Heizung ein paar Grad niedriger einzustellen und sich eine klassische Heizdecke zu kaufen. Diese kostet mit ihrem geringen Stromverbrauch von 100 bis 200 Watt so wenig Geld (5 bis 10 Cent pro Stunde), dass sie ohne Bedenken genutzt werden können. Sie erzeugt die Wärme dort,wo man sie benötigt: An deinem Körper. Auch in der Anschaffung sind sie kostengünstig, ob bei Aldi, Lidl oder online.
Produkt Info |
Beurer Wärmezudecke HD 75 Cosy - verschiedene Farben - 100WProduktbeschreibung öffnen |
sinnlein® Heizdecke - verschiedene Farben - 120WProduktbeschreibung öffnen |
Beurer Wärmezudecke HD 150 Cosy - verschiedene Farben - 150WProduktbeschreibung öffnen |
---|---|---|---|
Preis | 51,89€ | 41,99€ | 82,50€ |
Bewertung | - | - | - |
Leistung | 100W | 120W | 150W |
Stand-by Verbrauch | Keine Angabe | Keine Angabe | Keine Angabe |
Verbrauch (max) | 100W | 120W | 150W |
Material | Flauschfaser (Cosy) | Flauschfaser (Cosy) | Flauschfaser (Cosy) |
Farben | Dark Grey, Nordic, Ocean, Taupe, White | Braun, Grau, Rot, Weiß | Dark Grey, Nordic, Ocean, Taupe, White |
Digitales Display | Nein | Ja | Nein |
Temperaturregler | 6 Stufen | 9 Stufen | 6 Stufen |
Überhitzungsschutz | Beurer Sicherheitssystem | Abschaltautomatik | Beurer Sicherheitssystem |
Timerfunktion | Abschaltautomatik nach ca. 3 Stunden | Timerfunktion mit 9 einstellbaren Zeiten | Abschaltautomatik nach ca. 3 Stunden |
Zertifizierungen | Beurer Sicherheitssystem, CE, Öko-Tex zertifiziert | CE, GS | Beurer Sicherheitssystem, CE, Öko-Tex zertifiziert |
Preis | 51,89€ | 41,99€ | 82,50€ |
Produkt kaufen | Produkt kaufen | Produkt kaufen |
Klimaanlage anstatt Heizlüfter Energieklasse A++?
Klimaanlagen, auch Raumklimageräte genannt, funktionieren anders als Heizlüfter. Sie haben eine Wärmepumpe verbaut, die die Wärme aus der Umgebungsluft in das Zimmer holt. Selbst bei einer Außentemperatur von 0°C werden bei einem Stromverbrauch von einem Kilowatt mehrere Kilowatt Wärme in den Raum gepumpt. Somit ist eine Klimaanlage wohl das, was die meisten unter einem “Heizlüfter Energieklasse A++” verstehen würden. Das gilt aber nur für fest-verbaute Geräte. Mobile Klimaanlagen bzw. Monoblock-Klimageräte haben einen wesentlich höheren Stromverbrauch als eine Einbau-Split-Klimaanlage. Die Anschaffung wie auch der Einbau ist jedoch teuer und aufwändig. Oft muss ein Loch in die Außenwand gebohrt werden. Und auch für die Wartung braucht man in vielen Fällen Fachpersonal. Dafür sind Klimaanlagen aber auch für den Dauerbetrieb geeignet und können in der immer wärmeren Sommerzeit für ein angenehmes Raumklima sorgen.
0 Kommentare